Bildungsbenachteiligung in Schulen ist in Deutschland hinlänglich bekannt. In Krisenzeiten, wie jetzt während der Coronakrise, wird diese Benachteiligung noch sichtbarer und schmerzhafter. Denn die meisten Schulen setzen auf Homeschooling und erwarten – zu Recht im Jahre 2020 -, dass die Familien die Aufgaben in digitaler Form erhalten und verarbeiten können.
Dies bleibt jedoch vielen Familien verwehrt. Auf einem kleinen Smartphone Bildschirm versuchen sie die Aufgaben zu lesen, zu verstehen und sie ihren Kindern aufzugeben. Fehlt ein Drucker, so können Arbeitsblätter nicht ausgedruckt werden. Und die Copyshops hatten bisher geschlossen.
Anfang Mai hörte das Haus Vielinbusch von der Aktion des Vereins Tacheles e.V. über die Diakonie. Mit der Diakonie, Stadtteilbüro Tannenbusch, kooperieren wir in der Hausaufgabenhilfe. Somit sind wir direkt mit den betroffenen Familien in Kontakt.
Ein gemeinsamer Aufruf von Diakonie und Haus Vielinbusch, einen Antrag beim Jobcenter für einen Schülerlaptop zu stellen, stellte uns und unsere Nachbarn vor Herausforderungen. Innerhalb von 3 Tagen musste das Haus Vielinbusch 330 Anträge bearbeiten! Weitere 70 Anträge bearbeitete die Diakonie. Die Warteschlage – Coronakonform – ging bis in die Oppelner Straße. Damit hatten wir nicht gerechnet.
Schließlich brachten wir in einer gemeinsamen Aktion die 400 Anträge zum Jobcenter und nun warten wir auf die Rückmeldung.
Wir werden weiterhin die Familien unterstützen, zu Ihrem Recht zu kommen, um der Bildungsbenachteiligung etwas entgegen zu setzen.